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Analyse auf Flammschutzmittel

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Mit Expertise für die Untersuchung auf Flammschutzmittel an Ihrer Seite

Eurofins GfA Lab Service GmbH ist Ihr Kompetenzzentrum für Dioxine & Persistente organische Verbindungen (POP) im Eurofins Labornetzwerk für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland. Neben den Hauptvertretern der bromierten Flammschutzmittel (BFR) analysieren wir auch verschiedene weitere Klassen von Flammschutzmitteln in Lebens- und Futtermitteln. Zudem unterstützen wir Sie bei der Analyse von BFR in Humanproben (Muttermilch und Blut), Biota, Wässern, Böden und Sedimenten, Materialien und Chemikalien. Unsere Analysenmethoden sind nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018 akkreditiert.

Die bromierten Flammschutzmittel PBDE, PBB, HBCD sowie TBBPA und ihre Verwendung:

Flammschutzmittel sollen die Entzündbarkeit von Materialien herabsetzen, die Flammbildung verhindern bzw. die Ausbreitung eines Brands verzögern. Sie werden einer Vielzahl unterschiedlicher Erzeugnisse (Konsumgüter und Alltagsgegenstände, aber auch zur industriellen Verwendung) zugesetzt. Die bekanntesten Vertreter der bromierten Flammschutzmittel (BFR) und ihre Hauptanwendungsgebiete sind:

  • polybromierte Diphenylether (PBDE):

Kunststoffe, Textilien, Gussteile für elektronische Anwendungen

  • polybromierte Biphenyle (PBB):

Klein- und Haushaltsgeräte, Textilien, Schaumstoffe

  • Hexabromcyclododekan (HBCD):

Wärmedämmung von Gebäuden

  • Tetrabrombisphenol A (TBBPA):

Leiterplatten, Thermoplaste (hauptsächlich in TV-Geräten)

Im Verkehr sind diese Wirkstoffe unter verschiedenen Handelsmarken.

Vorkommen in der Umwelt, Akkumulation in der Nahrungskette und gesetzliche Regelungen

Durch die intensive Verwendung der BFR kommen sie sowohl in der Umwelt als auch in Biota, sowie Lebens- und Futtermitteln vor. Die Persistenz, das Potenzial zur Bioakkumulation und die Toxizität mehrerer chemischer Verbindungen aus der Gruppe der BFR haben in der EU zu einem Verbot der Herstellung und Verwendung aller technischen Mischungen von PBDE sowie der Herstellung und Verwendung von HBCD und PBB geführt.

Zum Schutz der öffentlichen Gesundheit wurden in Artikel 2 der Verordnung (EWG) Nr. 315/93 des Rates vom 8. Februar 1993 gemeinschaftliche Verfahren zur Kontrolle von Kontaminanten in Lebensmitteln festgelegt. Der Artikel sieht vor, dass gegebenenfalls Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten eingeführt werden sollen. Bisher sind jedoch weder PBDE, PBB, HBCD noch TBBPA in Lebens- und Futtermitteln geregelt.

Seit der Entscheidung der Europäischen Kommission, das Vorkommen von bromierten Flammschutzmitteln (BFR) in Lebensmitteln zu überwachen, stehen die BFR im Fokus der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Bromierte Flammschutzmittel im Fokus der EFSA

Im Zeitraum 2006 bis 2012 veröffentlichte die EFSA bereits erste wissenschaftliche Stellungnahmen zu bromierten Flammschutzmitteln. In diesen Gutachten wies die EFSA auf Datenlücken hin, weshalb die Mitgliedstaaten in der Empfehlung 2014/118/EU aufgefordert wurden, in den Jahren 2014 und 2015 Daten über das Vorkommen bestimmter BFR in Lebensmitteln zu erheben.

Unter Einbeziehung dieser neuen Daten zum Vorkommen von BFR in Lebensmitteln und aller neu verfügbaren wissenschaftlichen Informationen arbeitet die EFSA derzeit an einer Aktualisierung der bestehenden wissenschaftlichen EFSA-Stellungnahmen zu bromierten Flammschutzmitteln.

Polybromierte Diphenylether (PBDE)

Nach einer öffentlichen Konsultation zu Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit polybromierten Diphenylethern (PBDE) in Lebensmitteln veröffentlichte die EFSA im Januar 2024 ein wissenschaftliches Gutachten zu diesem Thema. Der Fokus der EFSA lag dabei nicht auf allen 209 möglichen Kongeneren dieser Stoffgruppe, sondern auf 10 ausgewählten PBDE: BDE-28, -47, -49, -99, -100, -138, -153, -154, -183 und -209.

Wesentliche Inhalte dieses Gutachtens sind:

  • Die derzeitige ernährungsbedingte Exposition der europäischen Bevölkerung gegenüber PBDE ist wahrscheinlich gesundheitsgefährdend.
  • Der Verzehr von Fleisch und Fleischerzeugnissen sowie Fisch und Meeresfrüchten trug am meisten zur ernährungsbedingten Exposition gegenüber BDE-28, -47, -99, -100, -153, -183 und-209 bei.
  • Bei BDE-49, -138 und -154 wurde die Exposition hauptsächlich durch tierische und pflanzliche Fette und Öle sowie deren Primärderivate verursacht.
  • Sowohl mit Säuglingsnahrung ernährte Säuglinge als auch gestillte Säuglinge nehmen PBDE über die Nahrung auf.
  • Insbesondere für Kinder ist der Kontakt über Staub und Haut eine zusätzliche Expositionsquelle gegenüber PBDE.

Im Hinblick auf das Vorkommen von PBDE in Lebensmitteln empfiehlt die EFSA:

  • Da zahlreiche PBDE-haltige Produkte noch in Gebrauch sind und ihre Entsorgung am Ende des Lebenszyklus zu einer Kontamination der Umwelt und folglich zu ihrem Vorhandensein in Lebensmitteln führen kann, sollte die Überwachung von PBDE mit empfindlicheren Analysemethoden fortgesetzt werden, einschließlich der Bestimmung anderer Kongenere als der oben genannten 10 PBDE.
  • Um eine solidere Expositionsabschätzung für mit Nahrung gefütterte Säuglinge zu ermöglichen, sollten mehr Daten über das Vorkommen von PBDE in Säuglingsnahrung mit empfindlicheren Analysemethoden erhoben werden.

Hexabromcyclododekan (HBCD)

2021 veröffentlichte die EFSA ein wissenschaftliches Gutachten zu Hexabromcyclododecanen (HBCD) in Lebensmitteln. Wesentliche Inhalte dieses Gutachten sind:

  • Fisch, Eier, Fleisch von Nutztieren und Geflügel tragen am meisten zur ernährungsbedingten Exposition gegenüber HBCD bei.
  • Die derzeitige ernährungsbedingte Exposition gegenüber HBCD in europäischen Ländern scheint überwiegend gesundheitlich unbedenklich zu sein.
  • Gestillte Säuglinge können über die Muttermilch hohe HBCD-Gehalte zu sich nehmen. In diesem Fall kommt die EFSA zu dem Schluss, dass die Exposition gesundheitlich bedenklich sein könnte. Die EFSA merkt aber auch an, dass mehr Daten über den HBCD-Gehalt in der Muttermilch benötigt werden, um eine solidere Expositionsbewertung zu ermöglichen.

Tetrabrombisphenol A (TBBPA)

Im März 2024 hat die EFSA eine öffentliche Konsultation zu Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und seinen Derivaten in Lebensmitteln eingeleitet. Das Gutachten wurde noch nicht final veröffentlicht. Nach derzeitigem Stand (Änderungen nicht ausgeschlossen) beziehen sich die wesentlichen Inhalte auf diese Themen:

  • Vorkommen von TBBPA in Lebensmitteln: Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch und Fleischprodukte sowie Milch und Milchprodukte werden als Hauptkontributoren zur ernährungsbedingten Exposition des Menschen genannt.
  • Das CONTAM-Expertengremium hält es für angemessen, eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge festzulegen: 0,7 µg/kg Körpergewicht und Tag
  • Unter Berücksichtigung der mit der Bewertung verbundenen Unsicherheiten kam das CONTAM-Gremium mit 90-95 %iger Sicherheit zu dem Schluss, dass die derzeitige ernährungsbedingte Exposition gegenüber TBBPA für keine der untersuchten Bevölkerungsgruppen ein gesundheitliches Problem darstellt.

Es lagen keine ausreichenden Daten über die Toxizität der TBBPA-Derivate vor, um Referenzwerte abzuleiten oder einen Vergleich mit TBBPA zu ermöglichen, die eine Zuordnung zu einer Bewertungsgruppe für eine kombinierte Risikobewertung ermöglichen würden.

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