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Weltweit steigende Verwendung der Chlorparaffine als Weichmacher und Flammschutzmittel

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Stärkere Regulierung erwartet

Dez. 2019. Chlorparaffine sind biologisch schwer abbaubar und reichern sich u. a. in der Nahrungskette von Mensch und Tier an. Die Analytik ist eine enorme Herausforderung, der Eurofins durch GC/ECNI-MS als moderne massenspektrometrische Technik in Verbindung mit  anerkannten Auswerteverfahren gerecht wird. 

Einsatz der Chlorparaffine

Chlorparaffine (CP) sind technische Mischungen chlorierter, unverzweigter Kohlenwasserstoffe verschiedener Kettenlängen  und verschiedenen Chlorierungsgrades. Man unterscheidet dabei je nach Kohlenstoffkettenlänge zwischen kurzkettigen (C10-C13 = SCCP), mittelkettigen (C14-C17 = MCCP) und langkettigen (> C17 = LCCP) Chlorparaffinen. Chlorparaffine werden verwendet als Additive (Flammschutzmittel und Weichmacher) z.B. in Kunststoffen, Gummi, Textilien, Dichtungsmitteln, Anstrichmitteln, weiterhin als, Schmierflüssigkeiten und Bohröle in der Metallbearbeitung sowie in der Lederproduktion. Ihre Produktion hat mittlerweile 1 Million Tonnen pro Jahr erreicht.

Die Problematik der Chlorparaffine

Vor allem über Abfälle und Abwässer werden SCCP, MCCP und LCCP in die Umwelt eingetragen. MCCP und insbesondere SCCP sind biologisch schwer abbaubar und reichern sich in der Nahrungskette von Mensch und Tier an. Sie sind daher mittlerweile in vielen Matrices nachweisbar, so in Wasser, Boden, Klärschlamm, Biota (incl. Lebensmitteln wie z.B. Fisch) und im menschlichen Fettgewebe und Muttermilch. Dabei sind insbesondere SCCP cancerogen und reproduktionstoxisch. Weiterhin zeigen Chlorparaffine ökotoxikologische Wirkungen (z.B. Toxizität für aquatische Organismen). Aufgrund dieser Eigenschaften wurde die Produktion von SCCP z.B. in Europa/Nordamerika eingestellt und sie sind mittlerweile für viele Anwendungen verboten oder limitiert, z.B. durch EU-Richtlinie 2002/45/EG und Verordnung 850/2004. Weiterhin wurden sie als prioritäre Substanzen in die EU-Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) aufgenommen. Seit 2017 sind sie gelistet im Annex A des Stockholmer Übereinkommens über persistente organische Schadstoffe. Auch die Alternativprodukte MCCP und LCCP werden mittlerweile aufgrund der möglichen toxischen und/oder persistenten Eigenschaften diskutiert.

Analysenmethode

Die Analytik von SCCP und MCCP ist aufgrund der extremen Komplexität der technisch verwendeten Gemische eine enorme Herausforderung, der das Labor der Eurofins GfA Lab Service GmbH durch GC/ECNI-MS als moderne massenspektrometrische Technik in Verbindung mit  anerkannten Auswerteverfahren gerecht wird. Die Bestimmung der Chlorparaffine kann dabei in einer Vielzahl von Probenarten aus Umwelt-, Lebensmittel- und Humanbereich erfolgen, für Fragestellungen sowohl von Grenzwertüberwachung als auch Hintergrundmonitoring.

Es ist damit zu rechnen, dass die Chlorparaffine in den nächsten Jahren stärker reguliert werden. Daher haben wir die Methode optimiert und werden sie auch im kommenden Jahr kontinuierlich weiterentwickeln.

Haben Sie  Fragen zu Chlorparaffinen oder den Analysemethoden?

Sprechen Sie Ihren Kundenbetreuer an oder wenden Sie sich sich direkt an unsere Experten der Eurofins GfA Lab Services.