Gentechnisch verändertes Obst: Ein Überblick

In der EU nicht zugelassen, außerhalb Europas bereits im Handel
April 2025. Während sich gentechnisch veränderte Obstsorten in verschiedenen Ländern in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung und Kommerzialisierung befinden, gibt es in der Europäischen Union derzeit keine Zulassung für diese gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und es sind auch keine Verfahren anhängig, die eine solche Zulassung in naher Zukunft ermöglichen würden. Dies bedeutet, dass innerhalb der EU auch Spuren dieser GVO in Lebens- und Futtermitteln nicht toleriert werden.
Gentechnisch veränderte Papaya – Anbau seit über 20 Jahren
Bereits seit 1998 werden auf Hawaii gentechnisch veränderte, virusresistente Papayas kommerziell angebaut. Es wird geschätzt, dass diese auf etwa 77 % der Papaya-Anbaufläche Hawaiis wachsen. Auch in China werden nach Angaben des USDA (United States Department of Agriculture) gentechnisch veränderte Papayas angebaut[1].
Für gentechnisch veränderte Papayas liegt derzeit keine Zulassung in der EU vor, so dass diese GVO in der EU nicht verkehrsfähig sind. Im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) kommt es jedoch immer wieder zu Meldungen über gentechnisch veränderte Papayas. Dabei stammen die diesbezüglich in den letzten Jahren auffällig gewordenen Papaya-Produkte überwiegend aus asiatischen Ländern wie Thailand und Kambodscha sowie in geringerem Umfang aus Südamerika. Nach offiziellen Angaben findet in diesen Ländern allerdings kein kommerzieller Anbau von gv-Papaya statt.
Gentechnisch verändertes Obst – von der Entwicklung in den Handel
Abgesehen von gv-Papaya existieren weitere gentechnisch veränderte Obstsorten, die sich in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung und Kommerzialisierung befinden. Im Folgenden finden Sie drei Beispiele:
- Die "Arctic-Äpfel" der Firma Okanagan Specialty Fruits wurden so verändert, dass sie beim Anschneiden nicht mehr braun werden. In den USA sind diese Äpfel seit 2017 erhältlich, in Kanada wurde die Zulassung 2018 erteilt. Vertrieben werden die Arctic-Äpfel sowohl im Einzelhandel als auch in der Gastronomie als vorgeschnittene Schnitze oder als Trockenapfelsnacks.
- Die rosa Ananas "Pinkglow" von Del Monte hat durch gentechnische Veränderung ein rosa Fruchtfleisch und wird in Costa Rica angebaut. Nach Angaben des Herstellers ist sie derzeit in den USA und Kanada erhältlich.
- Im Bananenanbau führt die durch den Pilz Fusarium oxysporum verursachte Panamakrankheit weltweit zu teilweise bedeutenden Ernteausfällen. Besonders betroffen ist die Cavendish-Banane, die weltweit den größten Marktanteil hat. In Australien wird derzeit die gentechnisch veränderte Banane QCAV-4, die eine Resistenz gegen diesen Erreger trägt, in Freilandversuchen getestet.
Beratung und Analyse für die Sicherstellung der Vermarktbarkeit Ihrer Produkte
Weil gentechnisch veränderte Obstsorten derzeit in der EU nicht zugelassen sind, ist es für Unternehmen und Importeure besonders wichtig, sicherzustellen, dass ihre Produkte keine Spuren von diesen nicht zugelassenen GVO enthalten. Unsere maßgeschneiderten analytischen Dienstleistungen helfen Ihnen, mögliche Risiken zu minimieren. Wir stehen Ihnen gerne mit einer umfassenden und auf Ihre Produkte individuell abgestimmten Beratung zur Seite.
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Haben Sie Fragen zur Analyse von gentechnisch verändertem Obst? Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder unseren Experten für GVO-Analytik Ulf Rathjens.
Quellen
[1] GAIN Attaché Report CH2024-0001: China: Agricultural Biotechnology Annual