Rückstandshöchstgehalte von Chlorat und Perchlorat in Lebensmitteln

Update zur Bewertung von Chlorat- und Perchloratrückständen als unerwünschte Substanzen in Lebensmitteln
Dezember 2025 (Update). Seit der Veröffentlichung der entsprechenden EU-Verordnung 2020 sind für Rückstände von Perchlorat und Chlorat in Lebensmitteln Rückstandshöchstgehalte gemäß der Verordnung (EU) 396/2005 bzw. Verordnung (EU) 2023/915 anzuwenden. Zuvor wurde die Bewertung für Chlorat in einer Einzelfallanalyse durchgeführt und für Perchlorat waren nur Referenzwerte festgelegt.
Ein Update des EFSA-Gutachtens zu Perchlorat aus Mai 2025 stellte bei dem festgelegten TDI von 1,4 µg/kg KG keine potenzielle Gesundheitsgefährdung bei der ernährungsbedingten Exposition gegenüber Perchlorat fest.
Hier können Sie die jeweiligen Verordnungen einsehen:
- Chlorat: VERORDNUNG (EU) 2020/749 DER KOMMISSION vom 4. Juni 2020 zur Änderung des Anhangs III der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Höchstgehalte an Rückständen von Chlorat in oder auf bestimmten Erzeugnissen
- Perchlorat: VERORDNUNG (EU) 2023/915 der Kommission vom 25. April 2023 über Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln
Eintragswege von Chlorat und Perchlorat in Lebensmittel
Rückstände von Perchlorat und Chlorat können oft in einem weiten Konzentrationsbereich in Lebensmitteln nachgewiesen werden. Bei beiden Substanzen handelt es sich um Chlorverbindungen, die aufgrund ihrer toxikologischen Bedeutung in Lebensmitteln unerwünscht sind. Bei Perchlorat sind vor allem Obst, Gemüse, Tee, Kräutertees und Säuglingsnahrung betroffen. Chlorat ist jedoch in der gesamten Palette von Lebensmitteln, insbesondere aber in verarbeiteten Lebensmitteln, zu finden.
Chlorat gelangt vor allem über chloriertes Wasser in Lebensmittel, beispielsweise über Trink-, Wasch- oder Bewässerungswasser, und entsteht außerdem als Nebenprodukt bei Desinfektionsprozessen. Weitere Eintragswege sind Kreislaufprozesse in Gewächshäusern oder Altlasten aus früherem Herbizideinsatz. Perchlorat stammt teils aus natürlichen Quellen, wie beispielsweise Chilesalpeter, teils aus anthropogenen Ursprüngen, etwa perchlorathaltigen Düngemitteln, industriellen Anwendungen (Feuerwerk, Raketentreibstoffe) oder kontaminiertem Bewässerungswasser. Rückstände können auch nach Reinigung oder Desinfektion auftreten. Beide Stoffe sind wasserlöslich und können sich deshalb leicht über Wasserwege verbreiten.
Wie wir Sie im Umgang mit den Höchstgehalten unterstützen
Die Eurofins Labore für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland bieten Tests für alle Arten von Lebensmitteln mit einer Einzelmethode für Chlorat/Perchlorat unter Verwendung von LC-MS/MS an.
Überprüfen Sie, ob Sie Chlorat und Perchlorat bereits in Ihrem QS-Monitoringplan berücksichtigt haben. Falls nicht, empfehlen wir, Ihre Produkte stichprobenartig von uns analysieren zu lassen, um sich einen Eindruck über die aktuelle Rückstandssituation zu verschaffen.
Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder unseren Fachansprechpartner, Herrn Johannes Jaschik, um Ihr individuelles Angebot zu erhalten.
