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Lebensmittel >> Food Testing News >> PFAS im Fokus

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) rücken noch stärker in den Fokus

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Die EFSA veröffentlicht neuen Gruppen-TWI

Dez. 2020. Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), zu denen auch PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) und PFOA (Perfluoroctansäure) zählen, sind persistente organische Schadstoffe (POP), die über die Lebensmittelkette zu uns Menschen gelangen können. Diese Schadstoffklasse steht seit mehreren Jahren im Fokus der European Food Safety Authority (EFSA). Nun hat die EFSA einen neuen Gruppen-TWI für weitere Verbindungen dieser Gruppe von persistenten organischen Schadstoffen veröffentlicht.

Toxikologische Ausgangsbasis im Lebensmittelrecht deutlich abgesenkt

Bereits 2018 hat die EFSA separate tolerierbare wöchentliche Aufnahmemengen für PFOS und PFOA festgelegt (siehe Eurofins News: Umweltkontaminanten im Fokus der European Food Safety Authority). Die EFSA hat seitdem diese Schadstoffklasse unter Berücksichtigung neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse neu bewertet und sich dabei an ihrer aktuellen Methodik für die Bewertung der gleichzeitigen Exposition gegenüber mehreren chemischen Stoffen orientiert. Mit der aktuellen Stellungnahme der EFSA wurde nun ein Gruppen-TWI für vier ausgewählte PFAS-Verbindungen veröffentlicht, der noch unter den bereits 2018 von der EFSA veröffentlichten Daten liegt. Somit wurde die toxikologische Ausgangsbasis im Lebensmittelrecht deutlich abgesenkt:

PFAS

Frühere gesundheitsbezogene Richtwerte

Neuer gesundheitsbezogener Richtwert

Perfluoroctansulfonat (PFOS)

EFSA, 2008:
TDI = 0,15 µg / kg KG / Tag

EFSA, 2018:
pTWI = 0,013 µg / kg KG / Woche

BfR, 2008:
pTDI = 0,15 µg / kg KG / Tag

US EPA, 2014:
RfD = 0,03 µg / kg KG / Tag

Danish EPA, 2015:
TDI = 0,03 µg / kg KG / Tag

US EPA, 2016:
RfD = 0,02 µg / kg KG / Tag

Food Standards Australia New Zealand, 2017:
TDI = 0,02 µg / kg KG / Tag

Perfluoroctansäure (PFOA)

EFSA, 2008:
TDI = 1,5 µg / kg KG / Tag

EFSA, 2018:
pTWI = 0,006 µg / kg KG / Woche

BfR, 2008:
pTDI = 1,5 µg / kg KG / Tag

Danish EPA, 2015:
TDI = 0,1 µg / kg KG / Tag

Food Standards Australia New Zealand, 2017:
TDI = 0,16 µg / kg KG / Tag

Perfluorooctansulfonat (PFOS), Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluornonansäure (PFNA) und Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS)

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EFSA, 2020:
TWI = 0,0044 µg / kg KG / Woche

KG = Körpergewicht, TDI = tolerierbare tägliche Aufnahmemenge, TWI = tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge, TMI = tolerierbare monatliche Aufnahmemenge RfD = Referenzdosis, p = vorläufig


Die aktuelle Stellungnahme der EFSA berücksichtigte 27 verschiedene Substanzen der Schadstoffklasse PFAS. Basierend auf Beobachtungen in Tieren und Menschen, hat EFSA sich bei der toxikologischen Betrachtung letztendlich auf 4 PFAS-Verbindungen konzentriert, da diese gegenwärtig zur PFAS-Körperlast im Menschen beitragen:

  • Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)
  • Perfluoroctansäure (PFOA)
  • Perfluornonansäure (PFNA)
  • Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS)

Nicht berücksichtigt wurden kurzkettige PFAS wie PFBA, PFBS und PFHxA, die zur Körperlast beitragen, aber aufgrund kurzer Halbwertszeiten im menschlichen Körper weniger zu einer Bioakkumulation beitragen. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden langkettige PFAS-Verbindungen wie PFDA, die zwar längere Halbwertszeiten aufweisen, aber zu deutlich geringeren Anteilen zur Gesamtkörperlast beitragen.

Eurofins verbessert Analysenmethode für PFAS in Lebensmitteln

Die EFSA hat in ihrem Gutachten von 2020 einmal mehr auf den Bedarf an empfindlicheren Analysenmethoden für PFAS in Lebensmitteln hingewiesen. Das Kompetenzzentrum für Dioxine & Persistente organische Verbindungen (POP) im Eurofins Labornetzwerk – Eurofins GfA Lab Service GmbH – verfolgt die Entwicklungen auf dem Gebiet der Umweltkontaminanten engmaschig und arbeitet stets an der Verbesserung der bestehenden analytischen Methoden zur Bestimmung von PFAS. So konnten wir erst kürzlich die Bestimmungsgrenzen für PFAS in Lebens- und Futtermitteln senken und um weitere Parameter ergänzen. Außerdem wurde der Umfang an zu berichtenden Ergebnissen, den aktuellen Entwicklungen der EFSA folgend, um eine Angabe der Summe der vier bei der EFSA besonders im Fokus stehenden PFAS (PFOS, PFOA, PFNA und PFHxS) ergänzt.

Beratung und Analytik durch Eurofins' Experten

Sie haben Fragen zu persistenten organischen Schadstoffen (POP) wie z.B. PFAS oder unseren Analysemethoden? Dann sprechen Sie gerne Ihren persönlichen Kundenbetreuer an oder wenden Sie sich direkt an unsere Experten.