Charakterisierung von MOSH-/MOAH-Befunden

Eurofins ergänzt die Quantifizierung von TPAFs mittels zweidimensionaler GCxGC-FID in das Portfolio der Mineralölbestätigungsanalysen
Juni 2025 (Update). Ab Juli 2025 führt das Kompetenzzentrum für Organische Kontaminanten des Eurofins Labornetzwerks für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland die Quantifizierung der MOAH (C10-C50) sowie der tri- bis polyaromatischen Fraktion (TPAF) der MOAH mittels zweidimensionaler GCxGC-FID ein. Diese Methode ergänzt die weiterführende qualitative Charakterisierung von MOSH-/MOAH-Befunden in Lebensmitteln mittels GCxGC-ToF-MS und ermöglicht zusätzliche Informationen für eine toxikologische Bewertung der Mineralölkontamination.
Die Vorteile der GCxGC-ToF-MS/FID auf einen Blick
- Qualitative Bestätigung der positiven Ergebnisse der quantitativen LC-GC-FID-Analytik
- Massenspektrometrische Charakterisierung der komplexen MOSH- und MOAH-Fraktionen
- Mögliche Identifizierung der potenziellen, vielfältigen Quellen der Mineralölverunreinigungen
- Identifizierung der Anzahl der aromatischen Ringe sowie Quantifizierung der tri- bis polyaromatischen Fraktion (TPAF) der MOAH als Grundlage für eine toxikologische Bewertung
Warum werden weitere zusätzliche Methoden für die Mineralölanalytik benötigt?
1. Toxikologische und analytische Hintergründe
Die toxikologische Relevanz insbesondere der aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) ist seit vielen Jahren bekannt. Im Jahr 2023 hat die EFSA in ihrem letzten wissenschaftlichen Gutachten zur Risikobewertung von Mineralölkohlenwasserstoffen beschrieben, dass die Genotoxizität der MOAH mit dem Vorhandensein von Aromaten mit drei oder mehr Ringen zusammenhängt. Daten zur MOAH-Zusammensetzung nach Ringzahl in Lebensmitteln fehlen jedoch weitestgehend.
Das Joint Research Centre (JRC) der EU legt in seinem Technischen Report (2023) Richtlinien für die Probenahme, Analyse und den Bericht von Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmitteln fest. Hier wird explizit eine zweidimensionale GCxGC-Analyse empfohlen, um Aromaten nach ihrer Ringzahl zu bestimmen sowie Störungen im Chromatogramm der klassischen LC-GC-FID-Analytik aufzuklären. Die Überwachungsbehörden einiger EU-Mitgliedsstaaten fordern bereits eine Bestätigungsanalyse mittels zweidimensionaler GCxGC-Technik.
2. Details der GCxGC-ToF-MS/FID-Analyse
Die Expert:innen aus dem Kompetenzzentrum für Organische Kontaminanten des Eurofins Labornetzwerks für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland haben bereits jahrelange Erfahrung mit der quantitativen Bestimmung von MOSH und MOAH mittels Online-LC-GC-FID sowie der Charakterisierung mittels LC-GC-MS.
Die Einführung der zusätzlichen qualitativen zweidimensionalen GCxGC-ToF-MS ermöglicht nun die genauere Charakterisierung der MOSH- und MOAH-Fraktionen. Dafür ist für beide Fraktionen eine separate Analyse erforderlich.
Durch die zweidimensionale Auftrennung jeder Fraktion können z. B. in der MOAH-Fraktion die Aromaten nach Ringzahl getrennt werden, um eine toxikologische Einschätzung zu ermöglichen. In der eindimensionalen GC auftretende Überlagerungen mit natürlichen Begleitsubstanzen wie Terpenen aus Aromen und Carotinoiden können analytisch besser aufgelöst werden. In der MOSH-Fraktion kann die Identifizierung von Hopanen, Steranen, Phytan, Pristan und anderen charakteristischen Markern einen guten Beitrag zur Identifikation der Kontaminationsquelle leisten.
Die quantitative GCxGC-FID-Analyse der MOAH-Fraktion erlaubt die Trennung der mono- und diaromatischen MOAH-Fraktion (MDAF) von der tri- bis polyaromatischen MOAH-Fraktion (TPAF) und so eine Quantifizierung des toxikologisch relevanten Anteils der MOAH-Fraktion.
Umgang mit MOSH-/MOAH-Befunden
Allgemeine Hintergründe zu Mineralölkohlenwasserstoffen und den aktuellen Stand des Verfahrens zur Festlegung von Höchstgehalten für MOSH/MOAH lesen Sie in unserem Artikel "EU-Maßnahmen zum Umgang mit MOAH-Befunden".
Fragen zur Analyse von MOSH/MOAH mittels GCxGC-ToF-MS/FID?
Haben Sie Fragen zur Analyse von MOSH/MOAH mittels GCxGC-TOF-MS? Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder wenden Sie sich an unsere Expertin Sabrina Hansen!