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Lebensmittel >> Food Testing News >> DNA-Basmati-Reis-Authentizität

Zuverlässige Echtheitsprüfung aller Basmatireissorten im neuen UK Code of Practice 2022

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Der UK Code of Practice on Basmati Rice

Feb. 2023. In den letzten 20 Jahren wurde Basmati aufgrund seines Aromas und seiner besonderen Kocheigenschaften zur beliebtesten Reisspezialität in der EU und im Vereinigten Königreich. Das Importvolumen stieg in den letzten fünf Jahren bis auf 400.000 Tonnen stetig an (siehe Abbildung 1) und über 20 % der gesamten Reisimporte sind Basmati. Aber diese Spezialität ist auch sehr anfällig für Verfälschungen mit billigeren Nicht-Basmati-Sorten von geringerer Qualität.

Importvolumen Basmati-Reis 2008/2009 bis 2019/2020 aus Indien und Pakistan im Vergleich

Abbildung 1: Import von Basmati Reis aus Indien und Pakistan in die EU vor dem BREXIT (Die Daten basieren auf den ausgestellten Import Zertifikaten - Mitteilungen der EU Mitgliedsstaaten, Quelle: Rice News Today)

Der Erfolg von Basmati auf dem europäischen Markt ist hauptsächlich auf die sehr klare Definition der Basmati-Echtheit im UK Code of Practice und dessen Durchsetzung zurückzuführen. Der Code wurde erstmals 2005 von der Rice Association, dem British Retail Consortium und der British Rice Millers Association veröffentlicht und definierte 15 Reissorten als echten Basmati. Als Standardtest für die Echtheit wurde ein DNA-Fingerprinting-Verfahren definiert, das auf hypervariablen Short Tandem Repeats (STRs, auch Mikrosatelliten oder Simple Sequence Repeats, SSR, genannt) basiert. Der Code ist nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in den meisten Mitgliedsstaaten der EU der Goldstandard für die Echtheit von Basmati.

Eurofins Echtheitsprüfung aller Basmatireissorten im Code of Practice von 2022

Aufgrund der Entwicklung zahlreicher verbesserter Basmati-Sorten in Indien und Pakistan musste der Code 2017 und erneut 2022 überarbeitet werden. Die Erweiterung der Liste der zugelassenen Sorten von 15 im Jahr 2005 auf 41 im Jahr 2017 machte eine neue Prüfmethode erforderlich, die von Eurofins entwickelt und in einem von unabhängigen Gutachtern geprüften wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht wurde (Nader et al., 2019)[1]. Seitdem hat Indien fünf weitere neue Sorten als Basmati veröffentlicht (Pusa Basmati 1718 und 1692, Punjab Basmati 4 und 5 und Haryana Basmati 2), die 2022 in den Codes aufgenommen wurden. Diese Sorten sind nun auch in der Echtheitsprüfung von Eurofins enthalten. Gleichzeitig wurden sechs Sorten entfernt, weil bei ihnen das Duftgen fgr fehlt: Malviya Basmati Dhan, Pant Basmati 1 und Vallabh Basmati 21 und 24 aus Indien sowie Chenab und Punjab Basmati aus Pakistan. Dies war von Nader et al. (2019) aufgedeckt worden.

Bestimmung von Reissorten im Allgemeinen

Die 2019 veröffentlichte Eurofins Methode kann für die Identifizierung vieler weiterer Reissorten und deren Quantifizierung in Mischungen angewendet werden, sofern authentische Referenzmaterialien verfügbar sind. DNA-Fingerabdrücke von über 140 verschiedenen Reissorten sind jetzt in der Eurofins Datenbank enthalten: Jasmin und andere Duftreissorten aus Thailand, Kambodscha und Vietnam, japanischer Sushireis, italienischer Risottoreis, wichtige US-Reissorten und mehr. Für Jasminreis könnte die Verbraucherakzeptanz durch eine klare Authentizitätsdefinition verbessert werden. Die genetischen Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den wichtigsten Jasminsorten wurden kürzlich ebenfalls von Eurofins zusammen mit den DNA-Fingerabdrücken veröffentlicht (Nader et al., 2020)[2].

Kontrolle der Sicherheit und Echtheit des Lebensmittels Reis

Authentizität ist nur eine von mehreren Herausforderungen für den weltweiten Reishandel (Nader et al., 2014)[3]. Eurofins bietet ein umfassendes Kontrollpaket an, um die Risiken für den internationalen Handel zu minimieren. Diese bestehen aus Inspektionen der Waren vor Verschiffung und Kontrolle während der Verladung in den meisten Ursprungsländern, Lieferantenaudits und dem vollen Umfang chemischer, physikalischer und mikrobiologischer Tests. Besonders gravierend sind die Auswirkungen der unterschiedlichen Pestizidregulierungen in verschiedenen Märkten auf den Handel (Nader et al., 2020)[4].

 

Literaturangaben

[1] Nader, W.F.; Elsner, J.; Brendel, T.; and Schubbert, R. (2019): The DNA fingerprint in food forensics – the Basmati rice case. Agro FOOD Industry Hi Tech, 30(6): 57-61
[2] Nader, W.F.; Makara, O.; Elsner, J.; Brendel, T.; and Schubbert, R. (2020): The DNA fingerprint in food forensics part 2– the Jasmine rice case. Agro FOOD Industry Hi Tech, 31(1): 54-58
[3] Nader, W.F.; Grote, A.-K.; and Cuevas Montilla, E. (2014): Impacts of food safety and authenticity issues on the rice trade. Pages 159 – 176 in: Rice Processing – The Comprehensive Guide to Global Technology and Innovative Products (J. Sontag, editor). Erling Verlag, Germany
[4] Nader, W.F., Maier, M., Miebach, M. and Linder, G. (2020): Pesticide residue legislations challenge international trade of food and feed. Cereal Technology, 2: 84-99