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Analyse von Alternaria-Toxinen

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EU veröffentlicht Monitoring-Empfehlung für bestimmte Lebensmittel

Januar 2023 (Update). Im April 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Empfehlung zur Überwachung des Vorkommens von Alternaria-Toxinen in Lebensmitteln. In der Empfehlung (EU) 2022/553[1] sind Richtwerte für Alternariol (AOH), Alternariolmonomethylether (AME) und Tenuazonsäure (TEA) für bestimmte Lebensmittel gelistet, die auf Monitoring-Ergebnissen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) basieren.

Lebensmittel mit Richtwerten für Alternaria-Toxine

Die Mitgliedstaaten werden dazu aufgerufen, in enger Zusammenarbeit mit Lebensmittelunternehmen die Alternaria-Toxine in den in der Tabelle genannten Lebensmitteln zu überwachen.

Lebensmittel

Richtwerte* (EU) [µg/kg]

AOH

AME

TEA

Verarbeitete Tomatenerzeugnisse 10 5 500
Paprikapulver - - 10000
Sesamsamen 30 30 100
Sonnenblumenkerne 30 30 1000
Sonnenblumenöl 10 10 100
Schalenobst - - 100
getrocknete Feigen - - 1000
Getreidebeikost für Säuglinge und Kleinkinder 2 2 500

*Die Richtwerte sind keine Werte für die Lebensmittelsicherheit

Bestimmungsgrenzen für das Monitoring

Für das Monitoring gelten folgende Bestimmungsgrenzen (LOQ):

AOH, AME:

je max. 2 µg/kg für Getreidebeikost
je max. 4 µg/kg für andere Lebensmittel

TEA:

max. 20 µg/kg für alle Lebensmittel

Unser Expert:innen bieten Ihnen die Analyse verschiedener Alternaria-Toxine in den relevanten Lebensmittelmatrizes unter Einhaltung der empfohlenen LOQs an.

Bildung und Vorkommen von Alternaria-Toxinen

Alternaria-Toxine gehören zu den Mykotoxinen und werden auf natürliche Weise von bestimmten Pilzen der Gattung Alternaria (Schwärzepilze) gebildet. Alternaria-Spezies findet man überall in der Umwelt, vor allem im Boden. Die Pilze sind typisch für die Feldpilzflora und Teil des natürlichen Besatzes von Nutzpflanzen. Durch feuchtes Klima in den Sommermonaten kann es zu einer starken Vermehrung der Pilze kommen, wodurch das Risiko einer Kontamination mit Alternaria-Toxinen steigt.

Der Gattung Alternaria gehören mehr als 50 Arten an, die in unterschiedlichem Maße Toxine und sekundäre Metabolite bilden können. Nur ein kleiner Teil der Alternaria-Toxine treten in Lebensmitteln auf. Hierzu zählen Alternariol, Alternariolmonomethylether, Altenuen, Tenuazonsäure und Tentoxin. Aufgrund ihrer ubiquitären Verbreitung können diese genannten Toxine allerdings in vielen Lebensmittelgruppen vorkommen. Man findet sie in Getreide, Gemüse (Tomaten, Karotten, Kartoffeln), in Früchten wie Äpfeln und Trauben, sowie in Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne, Raps und Oliven.

Toxikologische Bewertung von Alternaria-Toxinen

Alternaria-Toxine produzieren zahlreiche Sekundärmetabolite, von denen bisher nur wenige genauer chemisch charakterisiert wurden, in Lebensmitteln relevant sind und für Mensch und Tier als toxikologisch relevant eingestuft wurden. Je nach Substanz können die Toxine zytotoxisch, teratogen, fetotoxisch, mutagen, antiviral oder antibakteriell wirken. Zu den häufigsten Allergenen in Innenräumen und im Freien zählen die Alternaria-Sporen, welche Auslöser von Asthma sind, insbesondere bei Kindern.

Da zu den Alternaria-Toxinen relativ wenige Toxizitätsdaten vorliegen, die Strukturen aber bekannt sind, wurde 2011 von der EFSA im Zuge einer Risikobewertung der sogenannte „threshold of toxicological concern (TCC)“ für relevante Alternaria-Toxine festgelegt[2]. Für Alternariol und Alternariolmonomethylether liegt der TCC-Wert bei 2,5 ng/kg Körpergewicht/Tag und für Tenuazonsäure bei 1,5 µg/kg Körpergewicht/Tag.

Analyse von Alternaria-Toxinen

Unsere Expert:innen haben jahrelange Erfahrung in der Analytik des vollständigen, für Lebensmittel relevanten Mykotoxinspektrums. Das Kompetenzzentrum für Mykotoxinanalytik der Eurofins Labore für Lebens- und Futtermittelanalytik in Deutschland bietet eine quantitative Bestimmung von AOH, AME, TEA, TEN und ALT an. Mithilfe dieser LC-MS/MS Methode ist es möglich, die Alternaria-Toxine in geringsten Konzentrationsbereichen eindeutig zu identifizieren und zu quantifizieren. Die Methode eignet sich für Säfte (Apfel, Birne, Traube, Tomate, Karotte), Tomaten- und Karottenerzeugnisse, Trauben und Wein und ist darüber hinaus auch für Getreide und Getreideerzeugnisse sowie für Ölsaaten anwendbar. Weiterhin bieten wir eine Methode zur Analyse in Ölen an.

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen zur Analyse von Alternaria-Toxinen? Kontaktieren Sie Ihre:n persönliche:n Kundenbetreuer:in oder wenden Sie sich an unsere Expertin Carina Kellner.

Relevante Quellen:

[1] Empfehlung (EU) 2022/553 der Kommission vom 5. April 2022 zur Überwachung des Vorkommens von Alternaria-Toxinen in Lebensmitteln
[2] EFSA Scientific Opinion on the risks for animal and public health related to the presence of Alternaria toxins in feed and food (EFSA Journal 2011;9(10):2407)